Historisch niedriges Zubaujahr 2019

19.02.2020

Neu installierte Windenergieleistung bleibt unter 1.000 MW. Nur leichter Anstieg der Genehmigungszahlen.

2019 war das zubauschwächste Jahr für die Windenergie seit mehr als 20 Jahren. Dies zeigt die Auswertung der im Marktstammdatenregister erfassten Inbetriebnahmezahlen: Zwischen Januar und Dezember gingen lediglich 282 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 958 MW ans Netz – ein Minus von 61 Prozent gegenüber dem bereits schwachen Ausbaujahr 2018. Die meisten Windturbinen wurden in Brandenburg (59 WEA) realisiert, gefolgt von Niedersachsen (54 WEA) und Nordrhein-Westfalen (38 WEA). Die Inbetriebnahmen des Jahres 2019 verteilen sich zu 83 Prozent nördlich und 17 Prozent südlich der sog. Mainlinie. 

Die Repowering-Quote erreichte 14 Prozent; liegt damit sieben Prozentpunkte unterhalb des Anteils im Jahr 2018. Der höchste Repowering-Anteil zeigte sich 2019 mit 45 Prozent in Sachsen-Anhalt.

Bei Marktanteilen der Anlagenhersteller gab es einen Wechsel an der Spitze: Vestas hält mit 119 Inbetriebnahmen knapp 44 Prozent der 2019 in Deutschland realisierten Windenergieleistung und verdrängt damit Enercon (94 Inbetriebnahmen; 32% der Gesamtleistung) auf Platz zwei. Der am häufigsten realisierte Anlagentyp stammt ebenfalls von Vestas: Von der V126 gingen im vergangenen Jahr 39 Anlagen ans Netz, dicht gefolgt von 38 Turbinen vom Typ V136.

Mit 500 neu bewilligten Windturbinen (1.940 MW) ist der Umfang der Genehmigungen bereits das dritte Jahr in Folge deutlich zu niedrig, um die Ausschreibungsvolumina bedienen zu können.

Innerhalb des Netzausbaugebiets ist die Ausbau- und Genehmigungsentwicklung fast noch prekärer als im restlichen Bundesgebiet. Dort gingen lediglich 210 MW in Betrieb – ein Rückgang um 74 Prozent gegenüber 2018. Der Anteil am bundesweiten Zubau bleibt mit 22 Prozent weit unterhalb dessen, was in der Ausschreibung anteilig ins Netzausbaugebiet bezuschlagt werden darf. Auch der dortige Anteil an genehmigten Windturbinenleistung liegt mit 22 Prozent deutlich darunter. Innerhalb der 2019 genehmigten Leistungsmenge ist der Anteil im Netzausbaugebiet mit 18 Prozent weiter gesunken.

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