2023 – ein Spitzenjahr für den Windenergieausbau
Die Entwicklung der Windenergie war im Jahr 2023 von deutlichen Aufwärtstrends geprägt. Der Brutto-Zubau an Leistung überschritt die 3,5 Gigawatt-Schwelle – ein Maß das letztmalig im Jahr 2017 erreicht wurde. Ein Drittel der neu installierten Leistung verbucht Schleswig-Holstein (1,2 GW) auf sich, womit das Land unangefochten Platz 1 im Länderranking belegt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Niedersachsen (0,6 GW) und Nordrhein-Westfalen (0,5 MW). Den Wermutstropfen für den Zubau lieferte die Südregion, wo lediglich sechs Prozent der letztjährigen Neuanlagenleistung installiert wurde.
Die Repowering-Quote (bezogen auf die Neuanlagenleistung) erreichte mit gut 33 Prozent den höchsten Wert seit neun Jahren.
Nicht nur die Zahl der Neuanlagen hat deutlich zugelegt, auch die Stilllegungen alter Windräder steigen spürbar an. In den letzten zwölf Monaten gingen rund 430 Altanlagen mit 550 MW Leistung außer Betrieb – 50 Prozent mehr als 2022.
Weitaus dynamischer als der Brutto-Zubau verlief 2023 die Entwicklung bei den Genehmigungen: 1.391 Anlagen mit 7,5 GW Windenergieleistung wurden bundesweit neu zugelassen – 75 Prozent mehr als im Vorjahr. In drei Bundesländern wurde jeweils über ein Gigawatt Windenergieleistung genehmigt – allen voran Nordrhein-Westfalen mit 1,76 GW, gefolgt von Schleswig-Holstein (1,3 GW) und Niedersachsen (1,1 GW). Auch bei den neu erteilten Genehmigungen adressiert nur ein geringer Teil von knapp neun Prozent Windenergieprojekte innerhalb der Südregion.
Ende 2023 drehten sich in Deutschland rund 28.700 Windturbinen mit 60,9 GW Gesamtleistung.
Sämtliche Werte sind noch vorläufig, da Situationsänderungen im Dezember noch bis Ende Januar 2024 fristkonform ans Marktstammdatenregister gemeldet werden können.
In der zweiten Februar-Hälfte veröffentlicht die FA Wind eine ausführliche Analyse mit den abschließenden Zahlen zur Entwicklung der Windenergie im Kalenderjahr 2023.
Weitere Informationen:
- FA Wind (2024): Datentabellen zur Ausbausituation im Jahr 2023 (Excel-Datei)