Abschlussbericht zum Thema Schall veröffentlicht
Die Geräusche von Windparks stören deutlich weniger Anwohner als häufig angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt die Arbeitsgruppe Umweltpsychologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) nach einer Langzeituntersuchung im niedersächsischen Wilstedt. In enger Kooperation mit dem Deutschen Windenergie-Institut (DEWI) und dem Windenergieunternehmen wpd hatten die Wissenschaftler rund 200 Anwohner wiederholt befragt, zu welchen Zeiten, ob und wie sich der Windpark auf ihren Alltag, ihren Schlaf und andere körperliche und psychische Bereiche auswirkt. Die Studie wurde finanziert aus Fördermitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Die Mehrheit der befragten Anwohner nahm den Windpark nicht als Geräuschbelastung wahr. Für einen relativ geringen Anteil von 10 Prozent der Anwohnerschaft stellten die Geräusche der Windenergieanlagen eine Beeeinträchtigung dar. Diese waren vergleichbar mit dem Verkehrslärm, der unter anderem von landwirtschaftlichen Maschinen ausgeht. Im Laufe ihrer Untersuchungen konnten die Forscher besondere Bedingungen identifizieren, unter denen Geräuschimmissionen als belastender wahrgenommen werden. Sie sind dabei auf ein spezielles akustisches Phänomen, die sogenannte Amplitudenmodulation, aufmerksam geworden. Als pulsierendes Fauchen beschrieben, werden hier Geräusche mit unregelmäßig schwankendem Schallpegel als besonders störend empfunden. Über Ursache und Minderung dieses Hörereignisses besteht weiterer Forschungsbedarf.
Weiterführende Informationen:
- Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Pressemitteilung vom 21. Januar 2015
- Hübner, Gundula/ Pohl, Johannes/ Gabriel, Joachim: Abschlussbericht zur
"Untersuchung der Beeinträchtigung von Anwohnern durch Geräuschemissionen von Windenergieanlagen und Ableitung übertragbarer Interventionsstrategien zur Verminderung dieser"