Neue Erkenntnisse zum Thema Infraschall veröffentlicht
Infraschall ist alltäglicher und überall präsenter Bestandteil unserer Lebenswelt. Er geht sowohl von technischen als auch natürlichen Quellen aus, wobei Windenergieanlagen (WEA) nur einen unwesentlichen Beitrag dazu leisten, so das Fazit einer umfangreichen Studie zu tieffrequenten Geräuschen. Sie wurde herausgegeben von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg im Auftrag des Umweltministeriums.
In der zweijährigen Projektphase konnten keine wissenschaftlich abgesichterten Belege für gesundheitsbeeinträchtigende Auswirkungen in dem für Menschen hörbaren Schallpegelbereich gefunden werden. Ein breites Spektrum an Schallquellen wurde dabei berücksichtigt: im Straßenverkehr, in privaten Haushalten und PKWs sowie in der Karlsruher Innenstadt und auf freiem Feld. Es fanden Messungen an sechs WEA unterschiedlicher Hersteller mit einer Nennleistung zwischen 1,8 und 3,2 Megawatt statt.
Beim Einschalten einer ca. 700 Meter entfernten WEA erhöhe sich der gemessene Infraschallpegel nicht mehr nennenswert. Das Umweltministerium zeigt sich zuversichtlich, dass es keinen immissionsschutzrechtlichen Regelungsbedarf gäbe. Bei gewöhnlichen Haushaltsgeräten wie einer Waschmaschine oder Ölheizung wurden in der Studie teils höhere Infraschallpegel gemessen als bei WEA in einer Entfernung von 300 Metern.
Weiterführende Informationen:
- Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW, 2016): Tieffrequente Geräusche inkl. Infraschallvon Windkraftanlagen und anderen Quellen - Bericht über Ergebnisse des Messprojekts 2013-2015
- Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg: Pressemitteilung vom 26.02.2016