Neues Gutachten zur Radarverträglichkeit veröffentlicht
Konflikte mit Funknavigationsanlagen der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) zählen derzeit zu den größten Hemmnisse des Windenergieausbaus. Einen möglichen Lösungsweg stellt die genaue Analyse der Wirkung von Windenergieanlagen (WEA) auf die Funknavigation und daraus abgeleitet die Entwicklung einer geeigneten Bewertungsmethode dar. Entsprechende Untersuchungen sollen im Rahmen des Forschungsprojektes „Wechselwirkung von Windenergieanlagen mit terrestrischer Navigation/Radar (WERAN)“ unter der Leitung der Physikalischen Technischen Bundesanstalt (PTB) durchgeführt werden.
Die FA Wind hat am Beispiel des Drehfunkfeuers Michaelsdorf aus Sicht eines Flugzeugführers eine luftfahrttechnische Betrachtung möglicher Störeinflüsse auf den Flugverkehr durchführen lassen. Der beauftragte Gutachter Hans-Ludwig Rau kommt in seiner Worst-Case-Betrachtung eines Totalausfalls der Navigationsanlage zu dem Schluss, dass sich weder für die Streckennavigation noch für die An- und Abflugverfahren der Flughäfen Lübeck und Kiel Probleme ergeben würden. Dementsprechend eignet sich entgegen bisheriger Annahmen das Drehfunkfeuer Michaelsdorf für die Vorher-Nachher-Untersuchung im Rahmen des Forschungsvorhabens WERAN, für welches WEA in einer Dimension aufgebaut werden sollen, wie sie seitens der DFS nach derzeitiger Prognosemethode nicht zulässig wären.
Weiterführende Informationen:
- FA Wind (2016): Interaktion zwischen Windenergieanlagen und Drehfunkfeuer