Schlaflabor-Studie zu Infraschall

03.04.2023

Australische Studie zeigt erstmals, dass Windpark-Infraschall keine Auswirkungen auf Schlaf hat.

Einige wenige Studien konnten bislang zeigen, dass hörbare Windpark-Geräusche den Schlaf nicht beeinträchtigen. Jedoch gibt es immer wieder die Befürchtung, dass sich von Windturbinen erzeugter, nicht hörbarer Infraschall negativ auf den Schlaf auswirken könne. Nun konnte eine Schlaflabor-Studie erstmals zeigen, dass auch der nicht-hörbare Infraschall den Schlaf von Windpark-Anwohnenden nicht beeinträchtigen sollte.

Wissenschaftler des Woolcock Institute of Medical Research (Australien) setzten Testpersonen im Schlaflabor 3 Tage lang Infraschall mit einem Schalldruckpegel von 90dB aus. Dieses Infraschalllevel ist höher als das eines Windparks mit 8 Windturbinen in ca. 335 m Entfernung, bei welchem die Anwohnenden über das Wind-Turbinen-Syndrom (WTS) klagten. Das WTS fasst von Menschen im Zusammenhang mit Windenergie berichtete Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Schlafstörungen, aber auch Übelkeit, Tinnitus und Reizbarkeit zusammen.

In der Laborstudie konnten die 37 gesunden, „lärmempfindlichen“ Erwachsenen keinen Unterschied zur Bedingung ohne Infraschall ausmachen. Ebenso löste der Windturbinen-Infraschall bei keiner Testperson WTS aus und beeinträchtigte weder den Schlaf, die Gehirnfunktion oder die kardiovaskuläre, noch die psychologische Gesundheit der Testpersonen signifikant. Einschränkend ist jedoch zu erwähnen, dass die Studie eine relativ kleine Gruppe von Testpersonen in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum untersuchte.

Die Befunde dieser Studie stehen im Einklang mit den bisherigen wenigen empirischen Untersuchungen, welche Effekte von Windturbinen-Infraschall auf die Gesundheit untersuchen. Weiterhin unterstützen die Ergebnisse dieser Studie die Theorie, dass WTS vorrangig durch den Nocebo-Effekt erzeugt wird, d. h. die Überzeugung einer Person, dass Infraschall von Windrädern schädlich ist.

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