Leistungs- und Ertragsprognosen für Windenergieflächen

12.07.2024

Verbundprojekt MENTOR untersucht Modelle, die zeigen, wie viel Ertrag man von ausgewiesenen Flächen erwarten könnte.

Auf ausgewiesenen Windenergiegebieten lässt sich nicht immer so viel Leistung installieren, wie ursprünglich angenommen. Das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE entwickelt daher nun im Rahmen des Verbundvorhabens MENTOR mit der Universität Kassel und der Fachagentur für Wind- und Solarenergie Modelle und Verfahren, die zeigen, wie sich lokale Restriktionen auf die jeweils realisierbaren Windenergieleistungen und -erträge auswirken. Das macht es möglich, die Nutzbarkeit bestehender und geplanter Flächen besser zu bewerten. Zudem helfen sie bei der Abschätzung von Repowering-Potenzialen. Das Verbundvorhaben „MENTOR – Entwicklung von Methoden zur Bewertung von Windenergieflächen unter Berücksichtigung von Restriktionen“ zielt darauf ab, Methoden zu entwickeln, die automatisiert Restriktionen auf ausgewiesenen oder geplanten Flächen erfassen und deren Auswirkungen auf die dort möglichen Leistungen und Erträge aufzeigen. Damit lassen sich aussagekräftige Szenarien für die Nutzung der Flächen erstellen.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Projekt. Beteiligt ist auch das Umweltbundesamt als assoziierter Partner. Das Verbundvorhaben läuft bis zum 30.11.2026. Die Projektergebnisse werden künftig auf der Website der Fachagentur Wind- und Solarenergie schrittweise veröffentlicht.

Restriktionen beschränken Leistung und Erträge

Die Bundesregierung hat die Länder gesetzlich verpflichtet, bis 2027 durchschnittlich 1,4 Prozent und bis 2032 zwei Prozent ihrer Fläche für die Windenergie auszuweisen. Die Ausbauziele des Bundes für die Windenergie sind jedoch nur dann zu erreichen, wenn auf den Flächen auch tatsächlich die vorgesehenen Leistungen installiert werden. Dem stehen jedoch vielerorts Restriktionen entgegen. Dazu zählen etwa genehmigungsrechtliche Hürden wie beispielsweise der Arten- oder Denkmalschutz, Tiefflugstrecken oder der Betrieb von Radaren für den Flugverkehr.

Um die Ausbauziele zu erreichen, ist es erforderlich, sämtliche möglichen Restriktionen bei der Bewertung ausgewiesener oder zur Ausweisung vorgesehener Flächen zu berücksichtigen – und daraus abzuleiten, welche Leistungen und Erträge dort jeweils erzielt werden können.

Maßnahmen für bessere Nutzung der Flächen ableiten

Aufbauend auf den Forschungsarbeiten der Projektpartner zur Erfassung von Restriktionen entwickelt das Fraunhofer IEE im Projekt Modelle, mit denen sich die erzielbaren Leistungen und Erträge auf den Flächen automatisiert abschätzen lassen. Dazu gehört in einem vorbereitenden Schritt auch, die ausgewiesenen Gebiete und nötigen Geodaten zusammenzutragen und aufzubereiten. Zudem erstellen die Expertinnen und Experten des Fraunhofer IEE das für die Einbindung der Restriktionen in die Analyseverfahren notwendige Modell-Framework.

Die entwickelten Modelle und Verfahren liefern die nötigen Informationen, um bestehende oder in Planung befindliche Windenergiegebiete optimal zu nutzen. So zeigen sie etwa an, wie sich der Abbau von Restriktionen auf Leistungen und Erträge auswirkt.

Verfehlen der Ziele frühzeitig erkennen

Die Projektpartner wollen die mit den Modellen und Verfahren ermittelten Ergebnisse in einer GIS-basierten, interaktiven, öffentlich zugänglichen Web-Applikation veröffentlichen. Zudem werden die Ergebnisse in einem Hintergrundpapier der Fachagentur für Wind- und Solarenergie, im Abschlussbericht sowie in verschiedenen Experten- und Anwender-Workshops vorgestellt.

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