Umfrage zu Luftverkehr und Windenergie

18.01.2022

BWE veröffentlicht neue Erkenntnisse zu Genehmigungshemmnissen durch Drehfunkfeuer und militärische Belange.

Der Bundesverband WindEnergie (BWE) führte in Zusammenarbeit mit der FA Wind im November eine Branchen-Umfrage zu Windenergieprojekten durch, die aufgrund von Drehfunkfeuern oder militärischen Belangen blockiert bzw. verzögert werden. Die Erhebung ergab einen deutlichen Rückgang der Genehmigungshemmnisse bedingt durch Drehfunkfeuer (sog. VOR und DVOR) gegenüber der letzten Umfrage im Jahr 2019.

Gemäß der neuen Erkenntnislage werden in diesem Bereich aktuell rund 2.200 Megawatt blockiert. Damit hat sich der Umfang gegenüber der Erhebung vor zwei Jahren mehr als halbiert (2019: 4.800 Megawatt). Gleichgeblieben ist, dass lediglich eine Handvoll Funk-Navigationseinrichtungen die meisten Konflikte auf sich vereinen: Rund 50 Prozent aller gemeldeten Blockaden bestehen im Umfeld von nur vier Drehfunkfeuern. Die Standorte Fürstenwalde, Nienburg, Sarstedt (vormals Leine) und Warburg markierten bereits in der 2019er Abfrage die oberen Plätze auf der Konflikte-Rangliste. Die neuen Zahlen zeigen aber auch, dass sich die Hemmnisse um die moderneren DVOR-Anlagen deutlich entspannt haben, was der BWE auf die von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt entwickelte Messmethode „WERAN Plus“ zur Berechnung der Winkelmessfehler an DVOR zurückführt.

Keine Entspannung ermittelte der BWE hinsichtlich der Konflikte infolge militärischer Belange der Luftraumnutzung: Rund 950 Windenergieanlagen mit mehr als 4.800 MW Gesamtleistung lassen sich derzeit aufgrund von verteidigungsspezifischen Restriktionen nicht genehmigen. Das mit Abstand stärkste Hemmnis bilden weiterhin Hubschraubertiefflugstrecken, die beinahe die Hälfte der ermittelten Blockaden ausmachen. Aber auch die militärisch genutzte Mindestführhöhe hat mit rund 30 Prozent einen großen Anteil an der blockierten Windenergieleistung.

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