Windausbau kommt nicht recht in Fahrt

03.08.2020

Erstes Halbjahr deutlich besser als 2019, dennoch bleiben Zubau und Genehmigungen weit hinter früheren Entwicklungen zurück.

Zwar wurden in den ersten sechs Monaten deutlich mehr Windenergieanlagen in Betrieb genommen als im Vergleichszeitraum 2019, dennoch ist das diesjährige Halbjahr das zweitschwächste innerhalb der letzten 15 Jahre: 186 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 587 Megawatt nahmen bis Ende Juni den Betrieb auf. Die neu installierte Leistung liegt fast 70 Prozent unter dem Mittel der Halbjahre 2014 bis 2018. Windturbinen gingen in allen Flächenländern ans Netz, die meisten davon in Brandenburg.

Auch die Genehmigungssituation hat sich im ersten Halbjahr gegenüber 2019 deutlich verbessert: 292 Windturbinen mit 1.179 MW Gesamtleistung wurden bis Ende Juni bundesweit genehmigt. Gegenüber 2019 entspricht dies einem Anstieg um fast 60 Prozent. Dennoch bleibt das aktuelle Genehmigungsniveau weit hinter dem zurück, was in den Vergleichszeiträumen der Jahre 2014 bis 2016 genehmigt wurde.

Im Netzausbaugebiet entwickelten sich die Inbetriebnahmen weitaus schwächer als im Rest des Landes. Anders zeigt sich die Genehmigungslage: Hier wurde fast dreimal so viel Leistung im ersten Halbjahr genehmigt als 2019 nach sechs Monaten. Der Anteil an den bundesweiten Genehmigungszahlen im ersten Halbjahr beträgt im Netzausbaugebiet 32 Prozent. Im Bundesländervergleich wurden die meisten Genehmigungen in Schleswig-Holstein erteilt.

Stillgelegt wurden in den ersten sechs Monaten 66 Windturbinen mit 59 MW Leistung – ein Drittel mehr als im ersten Halbjahr 2019. Dennoch zeigt sich bislang kein Trend zu stark steigenden Stilllegungszahlen.

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