Genehmigungen

Die Grafiken auf dieser Webseite veranschaulichen den zeitbezogenen Umfang der immissionsschutzrechtlich genehmigten Windenergieanlagen und die damit zu installierende elektrische Leistung in Megawatt [MW] seit dem Jahr 2013.

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(letzte Datenaktualisierung: 18.4.2024)


Die meiste Windenergieleistung in einem Monat wurde im Dezember 2016 genehmigt, als bundesweit fast 5.000 Megawatt zugelassen wurden. Abgesehen von dieser Sondersituation, die sich durch Vorzieheffekte begründet, lag bis dahin der monatlich genehmigte Leistungswert im Mittel bei rund 400 MW. Anfang 2017 brachen die Genehmigungszahlen drastisch ein und erreichten erstmals im Frühjahr 2021 wieder das Niveau früherer Jahre. Die genehmigte Leistung im Jahr 2023 überschritt erstmals (seit 2016) die Fünf-Gigawatt-Schwelle. Auch wenn das Niveau zuletzt deutlich angezogen hat, liegen die Genehmigungszahlen weiterhin unterhalb dem, was zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele wie auch der Dekarbonisierung der Energieversorgung Deutschlands erforderlich ist.


Die aufsummierte, monatlich genehmigte Windenergieleistung ermöglicht den Vergleich der aktuellen Entwicklung mit der des Vorjahres. Als weitere Vergleichsgrößen zeigt die Grafik die Situation im bislang besten Genehmigungsjahr (2016) sowie im Jahr 2017, in dem die geringste Windenergieleistung innerhalb des Betrachtungszeitraums genehmigt wurde.

 


In den Jahren 2017 bis 2019 lag das genehmigte Leistungsvolumen durchgängig unterhalb von 2.000 MW. Auch wenn sich dieser Wert in den Jahr 2021 und 2022 jeweils verdoppelte - und 2023 sogar 5.500 MW erreichte, genügen die Genehmigungenzahlen weiterhin nicht, um die Ausbauziele für die Windenergienutzung an Land innerhalb dieses Jahrzehnts erreichen zu können.

 


Die regionale Verteilung der seit 2013 erteilten Genehmigungen zeigt ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Während die Hälfte der bis 2022 bundesweit genehmigten Windenergieleistung in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen bewilligt wurde, waren es in den großen Flächenländern im Süden, Bayern und Baden-Württemberg, in diesem Zeitraum nur neun Prozent, obwohl die beiden Südländer deutlich mehr Fläche - bei einer geringeren Besiedlungsdichte - aufweisen als die drei Länder im Norden bzw. im Westen zusammen.

 


In 282 Landkreisen und kreisfreien Städten wurden zwischen 2013 und 2023 neue Windenergieanlagen genehmigt. Die regionale Verteilung fällt jedoch sehr heterogen aus. Während im Kreis Nordfriesland (Schleswig-Holstein) fast 2.100 MW genehmigt wurden - und damit mehr als beispielsweise in Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, oder Thüringen jeweils bewilligt wurde, erhielten in diesem Zeitraum in 86 Landkreisen jeweils weniger als 10 Anlagen bzw. nicht mehr als 40 MW Leistung eine Bauzulassung. In fünf Landkreisen, drei davon in Schleswig-Holstein, wurden von 2013 bis 2023 mehr als 1.000 MW neue Windenergieleistung bewilligt - im Kreis Nordfriesland (SH) waren es sogar fast 2.100 MW.


Die Genehmigungsentwicklung hat im Süden Deutschlands in den letzten Jahren überproportional an Dynamik verloren. Während von 2013 bis 2016 jährlich rund ein Fünftel der neu genehmigten Windenergieleistung in der sogenannten Südregion erteilt wurde, fiel dieser Anteil 2020 und 2021 unter sieben Prozent. Auch im Jahr 2023 blieb die Südquote bei den Genehmigungen im einstelligen Prozentbereich.

Hinweis: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz trifft Regelungen, welche die wirtschaftlichen Bedingungen für die Windenergienutzung in der Region südlich der Mainlinie verbessern sollen. Zur Südregion zählen Baden-Württemberg, das Saarland, der ganz überwiegende Teil von Bayern und Rheinland-Pfalz sowie der Süden von Hessen. Durch Anklicken des Begriffs in der Grafiküberschrift erscheint eine kartografische Darstellung sämtlicher Landkreise und kreisfreien Städte innerhalb der Südregion.